Warum sind Farben so wichtig?
Meine Freunde zeigen mir immer wieder, wie wichtig Farben sind.
Der eine mag eher satte Farben, die andere liebt Pink und Pastelltöne, der nächste bevorzugt die grauenhaftesten Farbkombinationen (je schriller und abnormaler, desto besser) und in einer langen Ehe hatte ich als Farbsensitive Person mich damals natürlich genau für einen Menschen mit Rot-Grün-Schwäche entschieden.
Alle nehmen sie aufgrund Ihrer persönlichen Voraussetzungen Farben anders war, weil alle Farben einem anderen Wert beimessen. Dabei geht es nicht um die ewige Streitigkeit ob Türkies nun Blau, oder Grün ist. (Ich sage: Es hängt vom Ton und der Mischung ab! 😉) Sondern um die Art und Weise, wie wir Farbe kategorisieren.
Und diese Kategorien entsprechen einfachen und klaren Bewertungsmöglichkeiten für verschiedenste Farben. Von faktischer Farbmischung und der Anzeige auf dem Bildschirm gegenüber dem Papier, bis hin zu psychologischer Farbbewertung und kulturellen Wurzeln:
Farben haben mehr als nur einen Wert.
Aus dem Grund ist es wichtig, dass du dir bewusst bist, wie deine Firmenfarbe deine Außenwirkung und damit auch deinen Erfolg beeinflusst. Und natürlich, dass du dir darüber klar wirst welche Werte du für dein Vorhaben getrost ignorieren kannst!
Die instinktiv wahrgenommenen Werte machen ebenfalls einen großen Teil des Designs aus. Sie entscheiden über das “boa, gefällt mir” und “neh, nicht so meins” des Betrachters.
Und deshalb informiere ich dich hier endlich mal genauer über dieses Thema, denn:
Farben sind so wichtig, dass du sie in keinem Fall unterschätzen solltest!
Egal ob im Druck oder Digital, erst durch Farben wird dein Corporate Design sichtbar. Der Einfachheit halber werde ich im Verlauf dieses Beitrags “Schwarz” und “Weiß” ebenfalls als Farben bezeichnen, obwohl es sich dabei eher um Kontraste (oder Deckweiß und Key im Druck) handelt. Die immerwährende Diskussion lassen wir also gekonnt aus!
Vorher vermittle ich dir jedoch etwas Basiswissen im Bereich Farbe!
Es gibt Körper- und Lichtfarben
Diese Unterscheidung wird vor allem da wichtig, wo wir mit Neonfarben arbeiten. Denn du ahnst es bereits, Neonfarben sind zunächst erstmal Lichtfarben. Immerhin wurde der Begriff einst von den bekannten und beliebten Neonleuchten/Neonröhren geprägt. Einen Neonfarbton können wir sehr einfach als Lichtfarbe darstellen, da es sich dabei um eine sogenannte Leuchtfarbe handelt.
Leucht- und Signalfarben sind allgemein eher Grell, was auf Leuchtfarben ebenfalls zutrifft. Hierbei geht es vor allem am Bildschirm um die Mischung von Licht, im Allgemeinen rotem Licht, grünem Licht und blauem Licht. (RGB) Mischen wir alle drei Grundfarben, kommt dabei Weiß heraus.
Körperfarben sind im Gegenteil von Natur aus eher matt. Statt selbst Licht auszustrahlen, geht es hier darum welcher Anteil des Lichts vom Material/Körper reflektiert wird. Wird kein Licht reflektiert, sehen wir im wahrsten Sinne des Wortes Schwarz. Allerdings ist es nicht so einfach “Schwarz” zu mischen. Wer schon mal alle Wasserfarben eines Malkastens gemischt hat kann sagen, dass dabei eher ein dunkles Braun rauskommt. Reines Schwarz ist in dem Sinne eine speziell angefertigte Farbe, die im Druck neben den Farben Cyan(C), Magenta(M) und Yellow/Gelb(Y), “Key” genannt wird. (CMYK)
Sie wird als Auszeichnungsfarbe und Zusatzfarbe für reines Schwarz verwendet. “Weiß” existiert als Farbe ansonsten im Druck gar nicht wirklich, sondern muss ebenfalls als Sonderfarbe (“Deckweiß”) vorproduziert werden. Das ist allerdings kein Problem, denn weiße Stellen bedrucken wir einfach nicht. (Papier ist ja ohnehin meistens schon weiß. 🤷♀️)
Aber Achtung: Das heißt aber auch, dass hier erst mal immer die Papierfarbe zu sehen ist!
Darauf kann man ein Design allerdings ausrichten, also keine Sorge.
Hierzu findest du auch in meinem Beitrag “Wie kommst du zum eigenen Corporate Design?” eine Erklärung, wie deine Nächsten Schritte aussehen.
Teilweise verleiht cremefarbenes Papier einem Design auch erst den richtigen Schliff! 😉
Doch Farbe ist nicht gleich Farbe!
Allerdings reagieren Farben natürlich auch anders auf den anderen Untergrund und es kann zu Farbabweichungen kommen. Diese gibt es übrigens auch, wenn statt CMYK Sonderfarben wie etwa Pantone oder HKS verwendet werden. Diese Sonderfarben gibt es auch für gestrichene und ungestrichene Untergründe, diese Farben sehen dann wiederum durch den Untergrund nochmals ein wenig anders aus.
Und, dir dämmert es bereits, auch die Farben am Bildschirm sind nicht unbedingt immer mit Druckfarben zu vergleichen. Allerdings lassen sich Bildschirme kalibrieren um ein möglichst drucknahes Ergebnis zu liefern. Dein Bildschirm wird allerdings nicht entsprechend kalibriert worden sein, geh also immer von einer matteren Farbe aus.
Metallic, Glitzer und Neonfarben sind übrigens sogenannte Sonderfarben, die ebenfalls beispielsweise von Pantone angeboten werden. Du kannst also die tollen Farben im Sonderfarbdruck(Offsetdruck) auch auf Papier verwenden. Oft führt das allerdings zu einem höheren Preis in der Herstellung.
Manche Farben eignen sich auch gar nicht für die Verwendung im Corporate Design!
Es gibt zum Beispiel ein echtes Tiefschwarz, sogenanntes “Vantablack”. Dieses Schwarz reflektiert so wenig Licht, dass es immer absolut Schwarz bleibt. Selbst dreidimensionale Merkmale sind dann nicht mehr mit bloßem Auge zu erkennen. Allerdings wird dieses Schwarz im Druck nicht verwendet. (Wir wollen ja, dass du noch gesehen wirst und nicht, dass du verschwindest! 🤣)
Die optimalen Lichtverhältnisse um sich eine Farbe anzusehen haben wir übrigens bei “mittlerem Tageslicht”. Denn selbst unterschiedliche Lichtverhältnisse sorgen dafür, dass Farben anders wahrgenommen werden. Immerhin geht es hier um die Reflektion von Licht.
Und du hast das sicher schonmal gehört: “Nachts sind alle Katzen grau.”
Da ist was wahres dran, denn wenn kein Licht reflektiert wird, dann sehen wir auch keine, oder eben weniger Farbe.
Wir alle nehmen Farbe unterschiedlich wahr!
Auch das noch! 🤯
Doch dafür können wir oft gar nichts. Denn wie wir Farbe wahrnehmen ist unter anderem abhängig von unserer Physiologie, den Stäbchen und Zapfen die in unserem Auge für die Licht- und Farbwahrnehmung zuständig sind. Diese visuellen Rezeptoren bestimmen das Spektrum unserer möglichen Farbwahrnehmung und dessen Genauigkeit.
Hierbei nehmen wir gar nicht alle Farben wahr, die es theoretisch gibt. Das wahrgenommene Spektrum ist allerdings mit geringen Abweichungen mehr oder minder gleich. (Super Aussage, oder?) Allerdings gibt es Abweichungen, wie die Rot-Grün-Schwäche, die für eine abweichende Wahrnehmung bestimmter Farbräume sorgt.
Du solltest also immer darauf achten, Farben mit klarem Kontrast zueinander zu wählen. Hier empfehle ich dir vor allem Komplementärfarben. Diese Farben bilden zueinander die entsprechenden Gegenteile. Am Einfachsten kannst du so etwas sehen, indem du auf deinem Bildschirm für etwa 30 Sekunden konzentriert auf eine rote Fläche starrst. Schaue dann weg vom Bildschirm auf eine weiße Wand und du solltest eine grüne Fläche in der Form der roten Fläche die du soeben angestarrt hast sehen. Denn Grün ist die Komplementärfarbe von Rot.
Es reicht jedoch, wenn du Farben wählst, die nicht direkt ineinander übergehen. So erleichterst du es Menschen mit geringerem Farbsehen, dein Corporate Design wiederzuerkennen.
Es geht aber auch anders herum. Manche Menschen sind besonders empfänglich für Farben und Farbnuancen. Diese Menschen können zum Beispiel verschiedene Türkistöne besser voneinander unterscheiden, oder sogar mehr Farben sehen. Letztere haben einen zusätzlichen Gelb-Rezeptor, der Ihnen die Möglichkeit gibt auch Gelbnuancen sehr differenziert zu unterscheiden. Allerdings stört es diese Menschen nicht, wenn du klar unterscheidbare Farben verwendest. Denke also lieber an die Menschen, mit verringertem Spektrum, wenn du eine gute Farbkombination für dein Corporate Design auswählst.
Doch es geht noch weiter, denn:
Farbwahrnehmung ist erlernbar!
Bis zu einem gewissen Grad. Lange Zeit war Menschen nicht bewusst, dass die Farbe “Blau” als solche existiert. Sie kommt in der freien Natur auch sehr selten vor und ist weniger eine Farbe, als eine spezifische Struktur die Licht so bricht, dass wir es als Blau wahrnehmen.
Wer sehr alte Gedichte liest, liest manchmal noch von roten oder grünen Meeren und Himmeln. Statt der Anwendung künstlerischer Freiheit, ist davon auszugehen, dass in Ermangelung einer Bezeichnung für die Farbe “Blau”, die entsprechenden Bereiche eher grün(helles Blau) oder eher rot(dunkles Blau) wahrgenommen wurden. Leider ist das nur eine Theorie, denn wir haben nicht die Möglichkeit, mal eben die Kollegen aus dem entsprechenden Zeitalter zu fragen: “Jo, welche Farbe hat der Himmel für dich?”
Allerdings gibt es Wissenschaftler die sich mit genau diesem Thema auseinandersetzen. Du musst es also nicht tun. Trotzdem sollte dir klar sein, dass Farben sehr unterschiedlich wahrgenommen werden!
Aber, warum such ich dann noch Farben für mein Corporate Design aus?
Weil Farben, teilweise auch kulturell bedingt, verschiedene Bedeutungen für ihre Betrachter*innen haben!
Mal ist es die Landesfarbe, oder eine Farbe die wir ganz klar in unserem sozialen oder alltäglichen Umfeld kennen (wie etwa die Farbe der Polizei – das frühere Grün und heutige Blau), vielleicht gibt es auch einen religiösen Hintergrund. Möglicherweise wird die Farbe auch in ihrer Kombination auf Landesflaggen oder bei Königsfamilien verwendet.
Wählst du zum Beispiel eine königliche Farbkombination in einer Kultur oder einem sozialen Umfeld, in dem royale Familien wichtig sind, dann färbt ein Teil dieses Eindruckes auf dich ab. Und auch wenn nicht jede Farbe oder Farbkombination exakt so übernommen werden darf, (das Blau der deutschen Polizei ist ein geschützter Farbton) eine daran angelehnte Farbkombination oder Färbung erweckt natürlich einen entsprechenden Ersteindruck. Firmen die etwa auf ein tiefes royales Blau mit entweder Rot oder Gold setzen, präsentieren sich auch eher majestätisch. Doch eine Person aus einem sozialen Umfeld und einer Kultur fernab von Königsfamilien und ihrem Einfluss, oder auch eine Person die generell royalen Familien keinen Wert beimisst, wird mit entsprechenden Farben nichts besonderes anfangen können.
Kurzum heißt das, dass du deine Zielgruppe so genau wie möglich kennen musst. Denn auch das kulturelle Umfeld deiner Zielgruppe bestimmt mit, welche Farben welche Bedeutungen haben und dich entsprechend richtig präsentieren. Darüber hinaus gibt es aber in unserem zentraleuropäischen Umfeld immer ein paar grobe Anhaltspunkte für die häufige emotionale Bewertung vorhandener Farben, auf die ich in einem anderen Beitrag nochmal genauer eingehen werde.
Diese kannst du verwenden, um die richtigen Farben für dein Business zu finden. Anschließend verfeinert du deine Auswahl, indem du ggf. Kulturelle Faktoren bedenkst und/oder deine eigenen Vorlieben beachtest.
Denn letzten Endes musst auch du dich mit deinen Farben und deinem Design präsentieren wollen.
Und das tust du sicherlich am liebsten, wenn auch dir deine Farben gefallen! Folge also auch gern einfach deinem Bauchgefühl.
Du willst jetzt sofort mit der Arbeit beginnen, hast aber nicht genug Zeit?
Dann stehe ich dir als Mediengestalterin ganz persönlich und gerne im Rahmen deiner Mittel zur Seite und erstelle mit dir ein passendes Corporate Design, während du dich zurücklehnen und dich auf dein Design freust!
Ich berate dich zu den richtigen Materialien und spreche mit dir über die Sicherheiten und Unsicherheiten zu deinem Branding und Design. Wir unterhalten uns über deine Ziele und wie du sie mit der richtigen Außenwirkung erreichen kannst. Und wir sehen uns an, was du jetzt als Erstes brauchst.
Dabei beantworte ich dir gerne alle wichtigen Fragen und wir überlegen uns gemeinsam den richtigen vollumfänglichen Plan für dein Projekt.
Anschließend mache ich dir ein entsprechendes, auf dich zugeschnittenes Angebot, in dem ich deine Deadlines und die notwendigen Bearbeitungszeiten nochmal genauer festlege.
Du kannst dazu jederzeit ein kostenloses Kennenlernen in einem kurzen Telefonat bei mir buchen. Notiere dafür lediglich deinen Namen und informiere mich gerne über alles, zu dem ich mich bereits vorbereiten soll. In den 20 Minuten unseres Gesprächs loten wir dann genau aus, ob wir das richtige Team für dein Projekt sind.
Und das natürlich unverbindlich und ohne versteckte Kosten!
Weitere Fragen? Schau mal in die FAQ:
❔ Ist ein “Corporate Design” also ein Branding?
Ein Branding ist weitaus mehr als ein Corporate Design. Dieses ist nur ein kleiner Bestandteil des Brandings und hilft dir, dein Branding nach Außen zu tragen. Üblicherweise wird das Corporate Design auf Basis des einzelnen Bestandteile des Brandings erstellt, doch alle Wege führen nach Rom. Hast du also schon ein Corporate Design, entweder in Teilen oder als Ganzes, kannst du auch mit etwas reverse engineering dein Branding aufbauen. Oft sind dir dann die Eckpunkte deines Brandings schon klarer und du kannst diese entsprechend ausbauen.
❔ Bringt mir ein Corporate Design als Selbstständige*r überhaupt etwas?
Jain. Wenn du nur nebenbei mal eine selbst gehäkelte Handtasche verkaufst, ist ein Corporate Design nicht immer notwendig. Entscheidest du dich jedoch dazu, von deinen Häkelarbeiten zu leben und machst deine Berufung zum Hauptberuf, dann solltest du selbst in kleinem Stil die Eckpunkte deines Brandings bedenken und abdecken. Denn ab jetzt sind entweder du, oder deine Handtaschen eine eigene Marke, die es korrekt zu bewerben gilt. Und keine Sorge, Branding funktioniert in jeder Größenordnung!
❔ Braucht jetzt jedes Projekt ein Branding?
Ganz klar nein. Oft unterliegen Projekte dem Branding der ausführenden Betriebe. Ist das Projekt jedoch das eigene Business oder eine größere tragende Idee, lohnt es sich teile eines Brandings oder ein ganzes Branding hierfür zu erstellen. Deine Geburtstagsfeier im kleinen Kreise benötigt kein umfassendes oder anteiliges Branding, auch wenn du eigene Einladungen und Partydekoration gestalten und produzieren lässt. Geht es aber um ein sich wiederholendes Festival in deiner Stadt, lohnt sich das Aufsetzen eines eigenen Brandings durchaus.
❔ Ich nutze noch eine ganz alte Pixeldatei (JPEG, PNG) als Logo, reicht das für ein Branding?
Es ist ein Anfang! Zunächst einmal gilt es jetzt, das Logo zu vektorisieren (das biete ich übrigens auch an) und deine aktuellen Business-Grundsätze zu verschriftlichen und daraufhin ein passendes Branding Schritt für Schritt für dich zu verdeutlichen.
❔ Branding ist also ein anderes Wort für Marketing?
Ganz und gar nicht. Gutes Marketing nutzt ein Branding zum Gewinn neuer Interessent*innen, während ein Branding dich gegenüber deinen neuen Kund*innen langfristig präsentiert und diese an dich bindet. “Marketing” ist der Freund der dich seinen Kolleg*innen vorstellt, “Branding” ist dein Charakter, durch den du zum unverzichtbaren Bestandteil der Gruppe wirst!
Du willst vorher noch mehr Informationen?
Dann kann ich dir die folgenden Themen empfehlen:
🤔 Branding: Was hält dich vom Erfolg ab?
😮 Wie kommst du zum eigenen Corporate Design?
Oder du schaust mal bei meinen Freebies vorbei, die dir schon kostenlos weitere Anhaltspunkte für deine Vorbereitung geben!