Gendern im Text: Darum nutzen wir das Gendersternchen!
Gendern ist immer noch eine umstrittene Praktik. Trotzdem habe ich mich für uns (also Faehe Projekt, ja da stecken mehrere Personen hinter 😉) explizit entschieden, Texte zu gendern. Meistens versuche ich dabei, eher in neutralem Stil zu schreiben. Doch spätestens wenn es um Traumkund*innen geht (und wir alle haben welche), gendere ich gern.
Dabei habe ich anfangs noch mit einem Doppelpunkt gegendert. Grund dafür war etwas, was ich persönlich als besseren Lesefluss wahrgenommen habe. Doch dann habe ich mir mal angesehen, wie es für andere aussieht. Denn beim Lesen können wir uns aussuchen, wie wir einen gegenderten Text wahrnehmen.
Natürlich kommen noch andere Hürden dazu. Für Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, kann ein gegenderter Text natürlich komplexer sein und für einen Text in einfacher Sprache eignet sich das Gendern nun auch nicht so ganz.
Trotzdem gendere ich, aus Prinzip. Und ja, auch ich musste mich daran gewöhnen und akzeptieren, dass unsere männlich-neutrale Form nicht immer alle Menschen optimal anspricht. Doch genau das ist es, was ich tun will: Ich will Menschen so optimal ansprechen, dass sich genau meine Traumkund*innen auch wirklich angesprochen fühlen dürfen.
Obwohl ich dir jetzt nicht vorschreiben will zu gendern, will ich dir doch erklären, warum ich mich dazu entschieden habe zu gendern. Und vor allem, das Gendersternchen zu nutzen!
Deswegen erkläre ich dir heute:
Warum Gendersternchen einen Text bereichern!
Texte werden oft dazu geschrieben, eine bestimmte Personengruppe anzusprechen. Bei diesen Zielgruppen kann es sich um bestimmte Berufsgruppen, Altersgruppen, Geschlechter, Gender und ähnliche Demografien handeln. In dem Fall eignet sich das Gendern nicht für jeden Text, denn richtet sich ein Angebot zum Beispiel nur an sich als weiblich oder Frau identifizierende Personen, ist es ein ganz üblicher Schluss, nur eine Ansprache weiblicher Pronomen zu nutzen.
Genau aus diesem Grund denke ich mir jedoch immer: Wir wollen oft nicht nur ein Gender ansprechen, sondern eine Personengruppe über Gendergrenzen hinaus! 🏳🌈
Außerdem verändert sich unsere Sprache immer weiter. Vergleichen wir zum Beispiel das Deutsch (vor dem Gendern), mit dem Deutsch der Jahrzehnte davor, werden immer wieder andere Sprachmuster und Gebräuche deutlich. Grund dafür ist, dass unsere Sprache immer wieder an neue Anforderungen angepasst wird.
Einflüsse aus anderen Sprachen, Kulturen und Gewohnheiten fließen genauso sehr in eine Sprache hinein wie unser Bedürfnis nach persönlicher Kommunikation. Und es ist immer schön, von einem Thema persönlich angesprochen zu werden, wenn es als wichtig empfunden wird. In manchen Fällen ist das aber gar nicht so einfach, denn auf Deutsch gibt es einen Faktor, durch den eine Rolle besonders hervorgehoben wird:
Das “gemeine” generische Maskulin
Feminine Wortvarianten sind oft länger und daher “unhandlicher” im Sprachgebrauch. Der Einfachheit halber wird daher häufig das generische Maskulin als neutrale Variante verwendet. Damit soll niemand ausgeschlossen werden, dennoch fühlen sich nicht alle Menschen über beispielsweise “Mitarbeiter” angesprochen. Hier könnte “Mitarbeitende” verwendet werden, allerdings ist das Wort im allgemeinen Sprachgebrauch nicht so üblich wie das generische Maskulin.
Auf Englisch ist es dabei einfacher genderneutral zu schreiben, denn viele Ausdrücke existieren so oder so nur in einer genderübergreifenden Version im normalen Sprachgebrauch. Manche Firmen verwenden aus dem Grund an vielen Stellen englische Berufsbegriffe für die einzelnen Positionen innerhalb ihrer Firmenstruktur. So übrigens auch Faehe Project, wo es gut und sinnig ist. (Ich gehe in dem Fall auch einen kleinen Schritt weiter, und notiere mir lieber die Pronomen meiner mitarbeitenden, anstatt des jeweiligen Geschlechts.)
Die Gründe gegen das generische Maskulin sehen viele im Feminismus.
Dann wird schnell dagegen geschossen, dass es ja auch vorher alles immer funktioniert hat und man sich doch an das generische Maskulin gewöhnt hätte. Manche beschweren sich auch, dass ein inklusives Gendern umständlich sei und verwirrend wäre.
Zugegeben, ich war am Anfang auch der Meinung es sei nicht nötig, denn ich bin mit dem generischen maskulin aufgewachsen. 🤷♀️ Doch letzten Endes war ich überrascht, wie schnell ich mich an inklusives Gendern gewöhnen konnte. Es ist ein Prozess, aber definitiv kein schwieriger oder umständlicher, sondern ein schleichender.
Und um ehrlich zu sein, „das haben wir immer so gemacht“, „es ist zu umständlich“, oder gar „man darf Sprache nicht einfach so ändern“ sind kein Einwand gegen inklusives Gendern.
Apropos, es gibt übrigens auch “3 Ausreden die dich vom richtigen Corporate Design abhalten!” die ich schon viel zu oft gehört habe. Kennst du vielleicht eine davon?
Und außerdem:
Ich kenne keine guten Gründe gegen inklusives Gendern!
„Das haben wir immer so gemacht“, sagen oft Menschen, die keine Lust auf oder Angst vor Veränderung haben. Doch hätte dieser Satz wirklich Bestand, dann gäbe es keine Fortschritte in der Medizin und wir hätten auch sicherlich nie eine BundeskanzlerIN gehabt. Und besonders während der Pandemie wäre es in Deutschland wesentlich unangenehmer zugegangen, wenn Menschen aus diesem Grund ohne Maske in Bus und Bahn hätten fahren können. Dieser Grund ist genauso veraltet, wie es das generische Maskulin bald sein könnte.
Und denken wir zurück: Genau sowas hat man auch gesagt, ehe Frauen das Wahlrecht zugesprochen wurde. “Das haben wir immer so gemacht” und heute? Da machen wir es einfach anders! 😁
„Gendern ist zu umständlich“
ist schlicht und einfach eine richtig große faule Ausrede. Deutsch ist die Sprache, in der das Wort Schiffahrtskapitänsmützenhaltegerät einen Sinn ergibt! Wo kommen wir denn da hin, wenn sich Menschen über die zusätzliche Verwendung von oft nur 3-5 Zeichen pro Wort verwenden? Wenn ich so etwas höre, kommt es mir inzwischen nur noch vor wie ein schlechter Witz. „Höhö, Lehrer*innen ist mir zu kompliziert aber Superkalifragilistigexpialigetisch kann ich sagen, ohne dass sich meine Zunge verknotet, weil das ja aus einem Kinderfilm kommt.“ (Noch unbekannt? Schau dir mal Mary Poppins an. 😉)
„Man darf die Sprache nicht einfach so ändern“ kommt mir hingegen einfach absolut ignorant vor. Sprache entwickelt sich mit dem Volk. Und dieses Volk entwickelt sich inzwischen zur Offenheit. Immer mehr Menschen bekommen dank LGBTQ+ und verschiedenen inklusiven Feminismusbewegungen die Chance, offener zu sich selbst zu stehen. Es wird wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet und durch die Vielfalt gewinnt meiner Meinung nach, unser Volk auch einen unschätzbaren Mehrwert.
Und um auf das “Lehrer*innen”-Beispiel zurück zu kommen: Du willst deinen Text nicht voller Sternchen schreiben, oder stolperst über die Aussprache? Wie wäre es dann mit “Lehrende”? 🥰 Denn ob du es glaubst oder nicht, Deutsch kann eine erstaunlich neutrale Sprache sein.
Darauf greife ich auch gerne mal zurück. Dir ist bestimmt aufgefallen, dass mein Text gar nicht so voller Sternchen ist. Dennoch ist es ein offen und klar gegenderter Text.
Warum “inklusiv” Gendern? Und wie?
Wenn ich von inklusivem Gendern spreche, dann meine ich damit nicht nur, dass mit dem Sternchen alle ins Boot geholt werden sollen, egal welchem Gender und/oder Geschlecht man sich zugehörig fühlt. Denn Gendern im Text funktioniert auf mehrere Arten und Weisen.
Wir können unsere Traumkundschaft zum Beispiel auf verschiedene Weisen im Text gegendert ansprechen:
- Traumkund*innen
- Traumkund/innen
- Traumkund:innen
- Traumkund+innen
- Traumkund_innen
- Traumkunden, Traumkundinnen und Traumkundschaft (definitiv die umständlichste Variante 🤣)
Zu Beginn habe ich hier den Doppelpunkt genutzt. Ich fand, dass dieser sich schön in das Wort einfügt und hübsch und unauffällig gendert, ohne dass es den Lesefluss groß für mich stört.
Dann habe ich allerdings diesen Artikel des DBSV gelesen. Der deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband empfiehlt hier die Verwendung eines Gendersternchens, da dieses von Screenreadern anders vorgelesen wird und somit Zuhörenden ein besseres Leseerlebnis ermöglicht. Außerdem ist es auffälliger und somit einfacher von Sehbehinderten zu erkennen.
Und als Person mit -6 Dioptrin auf jedem Auge, habe ich dem Ganzen ganz ehrlich auch nichts entgegenzusetzen. 😬
Dazu kommt die digitale Barrierefreiheit, die durch Screenreader möglich wird. Schon offline muss hier an sehr vielen Stellen nachgebessert werden und auch Digital passieren uns allen immer noch Fehler. Trotzdem will ich, das zumindest meine Texte im Blog auch blinden oder sehbehinderten Interessierten zur Verfügung stehen können.
Und darüber hinaus setzt dieses kleine auffällige Sternchen auch immer wieder ein Zeichen, dass die Welt sich ändert und mehr Toleranz und Akzeptanz gefordert und durchgesetzt werden!
Aber was bringt mir gendern und gutes Design gegenüber blinden Menschen?
Harte Frage!
Aber du hast natürlich recht, blinde und stark sehbehinderte Menschen nehmen ein Design nicht so wahr, wie sehende Personen. Doch bin ich nicht nur gerne für dich im digitalen Bereich da, sondern auch im Print. Und Print hat Mittel und Wege, dein Corporate Design zu einem kleinen haptischen Erlebnis zu machen!
Ich mache dich also auf Wunsch sichtbar für alle deine Traumkund*innen!
Dazu stehe ich dir als Mediengestalterin ganz persönlich und gerne im Rahmen deiner Mittel zur Seite und erstelle mit dir ein passendes Corporate Design, während du dich zurücklehnen und dich auf dein Design freuen kannst!
Ich berate dich zu den richtigen Materialien und spreche mit dir über die Sicherheiten und Unsicherheiten zu deinem Branding und Design. Wir unterhalten uns über deine Ziele und wie du sie mit der richtigen Außenwirkung erreichen kannst.
Dabei beantworte ich dir gerne alle wichtigen Fragen und wir überlegen uns gemeinsam den richtigen vollumfänglichen Plan für dein Projekt.
Anschließend mache ich dir ein entsprechendes, auf dich zugeschnittenes Angebot, in dem ich deine Deadlines und die notwendigen Bearbeitungszeiten nochmal genauer festlege.
Du kannst dazu jederzeit ein kostenloses Kennenlernen in einem kurzen Telefonat bei mir buchen. Notiere dafür lediglich deinen Namen und informiere mich gerne über alles, zu dem ich mich bereits vorbereiten soll. In den 20 Minuten unseres Gesprächs loten wir dann genau aus, ob wir das richtige Team für dein Projekt sind.
Und das natürlich unverbindlich und ohne versteckte Kosten!
Weitere Fragen? Schau mal in die FAQ:
❔ Ist ein “Corporate Design” also ein Branding?
Ein Branding ist weitaus mehr als ein Corporate Design. Dieses ist nur ein kleiner Bestandteil des Brandings und hilft dir, dein Branding nach Außen zu tragen. Üblicherweise wird das Corporate Design auf Basis des einzelnen Bestandteile des Brandings erstellt, doch alle Wege führen nach Rom. Hast du also schon ein Corporate Design, entweder in Teilen oder als Ganzes, kannst du auch mit etwas reverse engineering dein Branding aufbauen. Oft sind dir dann die Eckpunkte deines Brandings schon klarer und du kannst diese entsprechend ausbauen.
❔ Bringt mir ein Corporate Design als Selbstständige*r überhaupt etwas?
Jain. Wenn du nur nebenbei mal eine selbst gehäkelte Handtasche verkaufst, ist ein Corporate Design nicht immer notwendig. Entscheidest du dich jedoch dazu, von deinen Häkelarbeiten zu leben und machst deine Berufung zum Hauptberuf, dann solltest du selbst in kleinem Stil die Eckpunkte deines Brandings bedenken und abdecken. Denn ab jetzt sind entweder du, oder deine Handtaschen eine eigene Marke, die es korrekt zu bewerben gilt. Und keine Sorge, Branding funktioniert in jeder Größenordnung!
❔ Braucht jetzt jedes Projekt ein Branding?
Ganz klar nein. Oft unterliegen Projekte dem Branding der ausführenden Betriebe. Ist das Projekt jedoch das eigene Business oder eine größere tragende Idee, lohnt es sich teile eines Brandings oder ein ganzes Branding hierfür zu erstellen. Deine Geburtstagsfeier im kleinen Kreise benötigt kein umfassendes oder anteiliges Branding, auch wenn du eigene Einladungen und Partydekoration gestalten und produzieren lässt. Geht es aber um ein sich wiederholendes Festival in deiner Stadt, lohnt sich das Aufsetzen eines eigenen Brandings durchaus.
❔ Ich nutze noch eine ganz alte Pixeldatei (JPEG, PNG) als Logo, reicht das für ein Branding?
Es ist ein Anfang! Zunächst einmal gilt es jetzt, das Logo zu vektorisieren (das biete ich übrigens auch an) und deine aktuellen Business-Grundsätze zu verschriftlichen und daraufhin ein passendes Branding Schritt für Schritt für dich zu verdeutlichen.
❔ Branding ist also ein anderes Wort für Marketing?
Ganz und gar nicht. Gutes Marketing nutzt ein Branding zum Gewinn neuer Interessent*innen, während ein Branding dich gegenüber deinen neuen Kund*innen langfristig präsentiert und diese an dich bindet. “Marketing” ist der Freund der dich seinen Kolleg*innen vorstellt, “Branding” ist dein Charakter, durch den du zum unverzichtbaren Bestandteil der Gruppe wirst!
Du willst vorher noch mehr Informationen?
Dann kann ich dir die folgenden Themen empfehlen:
⭕ Du träumst vom eigenen Business? Das hier solltest du vorher tun!
✖ Branding: Was hält dich vom Erfolg ab?
Oder du schaust mal bei meinen Freebies vorbei, die dir schon kostenlos weitere Anhaltspunkte für deine Vorbereitung geben!